Die wichtigsten Badtrends Gut geplant
Erste Hilfe für LEDs im Bad

LED-Licht ist auch aus dem Bad nicht mehr wegzudenken. Die Vorteile liegen auf der Hand: hohe Lebensdauer, niedriger Energieverbrauch. Doch vor dem Griff ins Regal sollte man wissen, worauf beim Kauf zu achten ist.

Foto: Shutterstock©Chones

Erste Hilfe für LEDs im Bad

Infos von der Leistung bis zur Effizienz

11. Juni 2017

Feuer. Glühbirne. LED. Zugegeben, diese Lichtreise geht ein bisschen schnell. Aber das Erstgenannte brennt zuhause, wenn überhaupt, nur im Kamin. Das zweite gibt es offiziell nicht mehr. Bleibt die LED-Leuchte. Davon gibt es reichlich fürs Bad – und viele Fragen gleich mit dazu. Damit Sie beim Kauf nicht die Fassung verlieren: Hier naht erste Hilfe.

Seit es Anfang der 90er-Jahre gelang, mit einer zusätzlichen, gelblich fluoreszierenden Leuchtschicht aus einer blauen LED (Light Emitting Diode) ein Leuchtmittel zu machen, das Weiß imitieren konnte, ist LED-Licht auf dem Vormarsch. Mit der Möglichkeit, die äußerst sparsame Lichtquelle nach anfänglichen Problemen endlich auch zu dimmen, wurde diese erst recht populär. Allerdings veränderte sich die Lichtfarbe anfangs nicht so, wie man es von Glühbirnen gewohnt war: Bei ihnen verschob sich gedämpftes Licht nämlich automatisch in einen warmen, gemütlichen Bereich. Bei LEDs blieb das Ambiente cool. Von wegen Wohlfühlatmosphäre im Bad.

Das hat sich grundliegend geändert. Die kühlen Phasen sind passé und LED-Lampen für alle gängigen Fassungen und in vielen Formen erhältlich. Wenngleich sie sich als Birne, Tropfen, Kerze oder Spot zur Beleuchtung des ganzen Hauses durchgesetzt haben, bleiben trotzdem etliche Fragen offen. Stellvertretend für alle, die wie wir noch mit der Glühbirne aufgewachsen sind: Was versteckt sich bloß hinter den zahlreichen Angaben auf den Verpackungen? 14 Informationen sollen dort laut EU-Verordnung ausgewiesen sein. Uns reichen diese Details:

LEDs im Bad – das sollte man wissen

Erste Hilfe für LEDs im Bad
Wenn es gemütlich sein soll, dann liegt man beim Kauf dieser LED fürs Bad goldrichtig. Wer Tageslicht benötigt, greift lieber zu einer Leuchte > 5300 K. Foto: Cornelia Paulien-Hausberger
Lichtleistung/Watt (w)

In der Regel sind auf den Verpackungen zwei Watt-Werte (w) angegeben. Die kleinere Zahl entspricht der tatsächlichen Leistung des LED-Leuchtmittels, die größere zeigt an, auf was es zum Vergleich eine Glühlampe gebracht hätte.

Lichtstrom/Lumen (lm)

Entscheidender als die Leistung in Form der Watt-Angabe ist bei einem LED-Leuchtmittel der Lichtstrom bzw. die Helligkeit oder auch Leuchtkraft – auf der Verpackung in Lumen (lm) angegeben. Je mehr Lumen, desto heller wird’s. An diesen Werten können Sie sich gut orientieren:

25 Watt Glühbirne = 250 Lumen LED-Lampe

40 Watt Glühbirne = 470 Lumen LED-Lampe

60 Watt Glühbirne = 806 Lumen LED-Lampe

Lichtfarbe bzw. Farbtemperatur/Kelvin (K)

Stark vereinfacht hat jedes Licht eine Farbe bzw. Farbtemperatur. Daher erklärt es sich, dass wir das Licht eines Leuchtmittels als angenehm warm oder kühl empfinden. Die Lichtfarbe wird in Kelvin (K) angeben und reicht vom Warmweiß einer Glühbirne (< 3300) über Neutralweiß (3.000 bis 5300) bis hin zu Tageslichtweiß (> 5300 Kelvin). Am Waschtisch eingesetzt macht das Letztere uns morgens schnell hellwach. Für Akzente im Bad oder die kuschelige Feierabend-Stimmung eignet sich dagegen Warmweiß. Grundsätzlich gilt: Je höher die Kelvin-Zahl, desto kühler die Lichtfarbe.

Lebensdauer/Stunden (h)

Weil sie ohne Glühfäden auskommen, haben LED-Lampen vergleichsweise eine sehr lange Lebensdauer – auf Verpackungen in Stunden (h) angegeben. Die Zahl steht immer für eine durchschnittliche Dauer bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Helligkeit des Leuchtmittels um etwa 30 Prozent abnimmt.

Erste Hilfe für LEDs im Bad
LEDs müssen unbedingt dimmbar sein. Gedämpftes Licht macht die Lichtfarbe wärmer, das schafft eine heimelige Atmosphäre. Foto: Cornelia Paulien-Hausberger
Dimmbarkeit

Das Dimmen von LED-Leuchtmitteln ist etwas kompliziert. Das Angebot der zu dämpfenden Lampen steigt zwar, jedoch passt nicht jede Baureihe automatisch zu jedem Dimmer. In jedem Fall sollten Sie auf die Aufschrift „Dimmbar“ auf der Verpackung achten – oder auf einen Kreis mit einem an der Oberseite immer breiter werdenden Schweif als Zeichen dafür.

Farbwiedergabe (Ra)

Je nach Leuchtmittel können Farben unterschiedlich wirken. Das hängt mit der Farbwiedergabe zusammen, die mit dem Farbwiedergabeindex (Ra) angegeben wird. Wer eine Lampe für die besonders natürliche Wiedergabe der Umgebung sucht, achtet bitte möglichst auf einen Wert von über 80, besser 90 Ra.

Gewindekennung (E, GU10)

Damit das neue LED-Leuchtmittel in die vorhandene Leuchten-Fassung passt, muss es über das richtige Gewinde verfügen. Gängige Schraubsockel für Hochvolt (230V) sind die Edisonfassungen E27 für ein großes und E14 für ein kleines Gewinde. Tipp: Auch wenn die Frist für das Halogenlampen-Verbot auf 2018 verschoben wurde, macht der Wechsel von alten Halogenspots auf sparsame GU10-LED-Spots jetzt schon Sinn. Rund 80 Prozent Strom lassen sich auf diese Weise sparen. Von der längeren Lebensdauer einmal abgesehen. Der GU10-Sockel übrigens wird Bajonettsockel genannt. Er verfügt über zwei kleine „Pilzköpfe“, die sich durch eine 20-Grad-Drehung in die Fassung eindrehen und so sicher arretieren lassen.

Erste Hilfe für LEDs im Bad
Beim LED-Kauf darf die Brille fürs Kleingedruckte nicht fehlen. 14 Detailinformationen schreibt eine EU-Verordnung für die Verpackung vor. Immerhin: Mit der Zoom-Funktion der Kamera sind sie lesbar. Foto: Cornelia Paulien-Hausberger
Energieeffizienz (A+ und A++)

Selbst wenn niemand zweifelt, dass LEDs von Haus aus Energie sparen, muss ihre Verpackung ein Energielabel zeigen. Die dort abgebildeten Klassen reichen von A bis E. In der Regel gehören LED-Leuchten zu den Klassen A+ und A++. Damit werden leuchtstarke Lampen gekennzeichnet, die dennoch viel weniger Energie verbrauchen als alles andere, was auf dem Markt ist.

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