Auch wenn das durchschnittliche Bad 8,7 Quadratmeter misst, sind die Hälfte aller deutschen Bäder kleiner als 8 Quadratmeter. Die Fünfeckdusche der Serie Frederike von Glassdouche bietet eine kompakte Alternative für das Kleinbad.
Kleines Bad mit großem Potenzial
Wohnraum wird immer teurer. Vor allem im innerstädtischen Raum und stadtnahen Wohngebieten. Laut Statista wird die Pro-Kopf-Wohnfläche in Deutschland bis 2030 zudem weiter steigen – auf 54 bzw. 55 Quadratmeter (alte bzw. neue Bundesländer inkl. Berlin). Ursache hierfür sind aber nicht größere Wohnungen, sondern im Gegenteil mehr kleinere sowie eine wachsende Anzahl älterer Haushalte. Das bedeutet auch: mehr Single- und kleinere Haushalte in bevorzugten Wohngegenden. Doch auch hier gibt es einen hohen Stand an Bestandswohnungen mit kleinen Stadtbädern und einem großen Modernisierungsbedarf. Bei den Badezimmern liegt die Durchschnittsgröße, laut einer brandaktuellen Studie der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V. (VDS), bei 8,7 Quadratmetern. Dabei sind mehr als die Hälfte der Bäder kleiner als acht Quadratmeter. Gerade in älteren Bestandswohnungen herrscht bei diesen kleinen Stadtbädern ein großer Modernisierungsbedarf.
Denn das moderne Kleinbad soll in Komfort und Funktion hinter seinen großen Pendants nicht zurückstehen. Dennoch: In einem kleinen Badezimmer will jede Fläche genutzt werden, teilweise mehrfach: Klappen, schieben oder reduzierte Einbautiefen – bei der Modernisierung ist Kreativität gefragt. Doch mit ein paar Tricks kann das kleine Badezimmer „ganz groß“ rauskommen.
Spiegel und Spiegelwände
Der dreiteilige Spiegelschrank ist nicht nur beliebt, um sich von allen Seiten zu betrachten – ein Spiegel lässt einen Raum auch optisch größer erscheinen. In der Regel ist die Wand mit dem Waschtisch hierfür der praktikabelste Platz. In einem Kleinbad kann aber auch der vollflächige Einsatz eines Spiegels an einer Wand oder sogar an mehreren Wänden sinnvoll sein. Auch Duschabtrennungen oder die Innenseite der Tür können mit einem Spiegel ausgestattet werden und bringen so mehr Tiefe ins Badezimmer. Lediglich die der Tür gegenüberliegende Wand sollte nicht zur Verspiegelung genutzt werden, weil dies die Raumwahrnehmung zu stark irritiert.
Wandhängende Sanitärobjekte
In Neubauten sind die wandhängenden WC-Varianten schon lange Standard. Moderne Technik sorgt für die notwendige Stabilität. Auch bei den Badmöbeln wird immer häufiger auf wandhängende Varianten gesetzt. „Schwebende“ Badmöbel sind nicht nur einfacher zur reinigen, sondern schaffen auch (optische) Freiräume. Diese Leichtigkeit sollte auch bei der Möblierung erkennbar sein. Wandhängende Hochschränke bieten nicht nur viel Stauraum, sondern strecken das kleine Badezimmer auch optisch nach oben. Auch eine halbhohe Vorwand bietet zusätzliche Stellfläche für Accessoires und Artikel des täglichen Gebrauchs, die mit dem in Augenhöhe gebauten Sims entsteht.
Stauraum optimieren
Die größte Herausforderung Kleinbad ist die Schaffung von Stauraum. Bei einer Badmodernisierung sollte die Stauraumoptimierung der Startpunkt aller Überlegungen sein. Ganz im Sinne der Philosophie von Marie Kondo sollte vor der Planung in einer ersten Analyse der Tagesablauf im Badezimmer genau beschrieben werden. Unwichtige und nicht mehr benötigte Gegenstände sollten bei einer neuen Badplanung keine Berücksichtigung mehr finden.
Badmöbel sind zunehmend stauraumoptimiert. Der Siphon ist im Möbel versteckt und nimmt am Waschtisch kaum noch Stauraum weg. Ein innovatives Schubladensystem sorgen für Ordnung. Hochschränke sind wahre Stauraumwunder und können kleine Räume optisch strecken. Mit Regalen über dem WC oder in der Verlängerung einer Vorwand entstehen zusätzliche Abstellflächen. Zusätzliche, individuelle Einbauten in Nischen, unter einer Badewanne oder in einem Podest helfen zusätzliche Staufläche zu gewinnen. Auch toll: Ein Schrank mit integriertem Wäschekorb sorgt für zusätzlichen Platz und mehr Ordnung im Badezimmer.
Duschen statt Baden
Die Entscheidung fällt nicht jedem leicht: Das genussvolle Vollbad nach einem stressigen Tag ist für viele Menschen Luxus und Entschleunigung zugleich. Eine Badewanne mit Duschzone ist ein Kompromiss. Doch wenn es im Badezimmer um Zentimeter geht, ist die Beschränkung auf eine bodenebene Dusche kein Rückschritt, sondern ein Gewinn. Neben dem Platzgewinn ist die Duschfläche Wellness-Zentrum und Regenerations-Batterie zugleich. In Verbindung mit einer großzügigen Kopfbrause ist der Wassergenuss hier besonders groß. Die bodenebene Dusche öffnet den Raum. Mit transparenten und rahmenlosen Duschabtrennungselementen bleiben wichtige Sichtachsen unversperrt, und auch das Tageslicht kann weit in den Raum hineinreichen.
Intelligente und individuelle Sanitärprodukte
Unterputzvarianten des Spiegelschranks können geschickt in die Vorwand integriert werden und Raum sparen. Bei einigen Herstellern gilt das auch für den Ablauf des Waschtischs, sodass im Unterschrank mehr Stauraum geschaffen wird. Auch beim WC kann Platz gespart werden: Zahlreiche Keramik-Hersteller bieten in der Tiefe verkürzte Modellvarianten an. Prinzipiell unterstützt ein reduziertes Design die Ausstattung des Kleinbades erheblich. Reduzierte Wandstärken von Keramik-Waschtischen oder versteckte Griffleisten sind dabei kleine Details mit großer Wirkung.
Ein weiteres Plus: die maßflexible Anfertigung von Sanitärprodukte. Badmöbel sind zum Beispiel immer häufiger in millimetergenauer Einzelanfertigung erhältlich. Das Customizing-Prinzip umfasst sogar den eigentlichen Waschtisch, der auf Konsolen oder als feste Einheit mit dem Möbel gekauft werden kann. Selbst Keramik-Waschtische lassen sich mittlerweile millimetergenau ab Werk schneiden und teilweise sogar mit umlaufend glasierter Randung fertigen.
Helle Wände für mehr Licht im kleinen Bad
Dunkle Wände schlucken Licht und lassen Räume kleiner erscheinen, helle Wände hingegen reflektieren es. Bei der Gestaltung kleiner Badezimmer sind daher helle Wandfarben und Fliesen wichtig für den optischen Eindruck von Weite. Es muss aber nicht immer Weiß sein – gerade angesagte Pastelltöne intensivieren das Tageslicht, betonen die Helligkeit und erhöhen den Kontrast. Der Raum wirkt somit aufgeräumter – in einem kleinen Bad ein ohnehin wichtiger Wohlfühlfaktor. Helle Grautöne für den Fußboden oder auch Beigetöne unterstützen einen „leichten“ Raumeindruck. Bei den Pastelltönen ist aktuell ein mildes Grün, ein abgestuftes Blau oder ein sonniges Gelb angesagt – gerne in Kombination mit Weiß. Eine mutige Farbwahl ist eine Ton-in-Ton-Variante mit zahlreichen Farbabstufungen, etwa in Gelb oder Grün. Die angesagten Tapeten mit üppigen floralen Mustern sind für kleine Bäder nicht so geeignet – farblich passende Deko-Gegenstände, Miniatur-Pflanzen oder kleine Bilderrahmen hingegen eignen sich perfekt zum Stylen kleiner Bäder.
Durchgehender Boden, homogene Wände: großzügige Optik
Mehr Freiraum bei der Modernisierung kleiner Badezimmer schafft eine bodenebene Dusche. Ein durchgehender, homogen gestalteter Fußboden macht den Raum nicht nur optisch größer, sondern auch barrierefrei. Die Dusche ist somit kein „Fremdkörper“ mit klar abgetrennter Nutzungszone, sondern eine räumliche Erweiterung, die Platz für Bewegung bereithält. Die bodenebene Dusche öffnet den Raum. Auch kann die Fläche temporär für das Zwischenlagern von nützlichen Utensilien oder Möbeln dienen (Hocker, Stuhl etc.), da Duschflächen aus Mineralguss oder Stahl-Email extrem robust und widerstandsfähig sind. Ein in der Wand integrierter Ablauf lässt die notwendige Abwassertechnik im Hintergrund verschwinden.
Ein durchgehender Bodenbelag in Kombination mit einer gleichfarbigen Duschfläche steigert noch den optischen Eindruck eines größeren Raums. Dieser optische Trick gilt auch für die Wandgestaltung, bis hin zur gleichen Farbgebung bei der Tür. Apropos Tür: Hier können Schiebetüren etwa zusätzliche Bewegungsfläche schaffen. Die möglichst homogene Wandfläche unter Verzicht auf kleinteilige Fliesen ist für das kleine Bad eine optische Vergrößerung. Spachteltechniken bei der Wandgestaltung oder großformatige Fliesen sind Gestaltungselemente für eine weitgehend fugenlose Optik.
Lichtplanung mit Tiefenwirkung
Die Zeiten einer einzigen Lichtquelle im Badezimmer sind vorbei. Dank innovativer Lichtquellen, die nicht nur verschiedene Lichtszenarien bereithalten, sondern auch Farbtemperaturen variieren können, kann der Tagesablauf im Bad durch das perfekte Licht begleitet werden. Helles Funktionslicht am Morgen oder emotionales Licht zum Cool-Down am Abend: Möglichst viele Lichtquellen sorgen im Kleinbad für mehr Tiefe. Indirektes Licht – etwa im Badmöbel, in Nischen, in Stufen oder unter der Toilette, bringt zusätzliche Tiefe in den Raum. Daher spielt die Lichtplanung bei der Badmodernisierung auch eine große Rolle, gerade im kleinen Bad.