Mehr Bewegungsfreiheit am WC
Vorteil Dusch-WC
Wer im Rollstuhl sitzt, ist in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Das gilt besonders im Wohnumfeld und hier insbesondere im Badezimmer und explizit beim WC. Das Architekten-Ehepaar Kornelia und Ralf Grundmann berät mit seiner Agentur Gabana die Bau- und Tourismusbranche sowie private Bauherren mit einem besonderen Fokus auf barrierefreie Um- und Neubauten. Aufgrund einer Multiplen Sklerose ist Kornelia Grundmann selbst Rollstuhlnutzerin, kann also auf eigene Erfahrungen zurückgreifen.
Für den Umbau des eigenen Badezimmers hat sich das Paar für ein Dusch-WC und somit für ein Plus an Komfort, Hygiene und Bewegungsfreiheit in einem sensiblen Bereich entschieden. „Ein Dusch-WC ist immer eine gute Idee. Aber insbesondere für Menschen mit eingeschränkter Bewegungsfähigkeit ist es eine wahre Erleichterung im Alltag – das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen“, erklärt Kornelia Grundmann. „Wer sich auf dem WC nicht drehen kann, um sich zu säubern oder die Spülung zu betätigen, der ist bei Standard-WCs auf Unterstützung angewiesen oder behilft sich mit komplizierten Notlösungen“, fährt sie fort.
Mit einem Dusch-WC ist der Toilettengang jedoch deutlich einfacher. Man erhält sich dadurch ein Stück weit Selbstbestimmung und -ständigkeit. Denn die Reinigung des Intimbereichs übernimmt ein ausfahrbarer Duscharm mit einem körperwarm temperierten Wasserstrahl. Je nach Modell föhnt ein Warmluftföhn anschließend trocken. Die Steuerung kann eigenständig per Fernbedienung, Smartphone-App oder Wandbedienpanel erfolgen. Um nur die Spülung auszulösen, reicht es aus, die seitlich an der Wand angebrachte, berührungslose WC-Steuerung zu bedienen.
Früher an später denken
Nachdem die vorbereitenden Arbeiten für den kompletten Umbau des Badezimmers abgeschlossen waren, konnte der Einbau des Dusch-WCs innerhalb weniger Stunden erfolgen. Für das Dusch-WC sowie die seitlich angebrachte, berührungslose WC-Steuerung ist jedoch ein Stromanschluss am WC nötig. Der war allerdings bisher nicht vorhanden. Daher musste der bestehende Spülkasten gegen einen neuen getauscht werden. „Ich kann jedem nur empfehlen, beim Badumbau vorausschauend zu denken und sich frühzeitig einen Stromanschluss an den WC-Platz legen zu lassen“, resümiert Kornelia Grundmann und ergänzt: „Hätten wir das früher gewusst und bereits bei der Grundsanierung einen Stromanschluss legen lassen, wären die Umbaukosten deutlich niedriger ausgefallen. Meine Empfehlung ist, dass Kunden und Auftraggeber heutzutage über diese komfortablen Gesamtlösungen aufgeklärt werden.“
Nach der Montage des Spülkastens, der Anbringung der Befestigungen für die seitlichen Haltegriffe und der berührungslosen WC-Steuerung wurden noch die Fliesen verlegt. Als letzten Schritt wurden die Keramik, die Haltegriffe sowie die Abdeckung der berührungslosen WC-Steuerung angebracht. Die Serviceöffnung, die für Revisionszwecke genutzt wird, wurde mit einer farblich passenden Abdeckplatte versehen.
Individuelle Lösung gefunden
Das Ehepaar Grundmann hat sich für das Dusch-WC Geberit AquaClean Mera Comfort entschieden. „Uns haben nicht nur die vielen Funktionen überzeugt, sondern auch das Design. Dem WC sieht man sein Können nämlich nicht an. Es ist trotz der integrierten Technik schlank, schlicht und schick und nimmt im Bad nicht mehr Raum ein als ein Standard-WC. Im Gegensatz zu vielen anderen Produkten für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, die zwar funktional sind, aber häufig auch sperrig und optisch nicht so ansprechend. Auf solche Details legen wir auch bei unserer Arbeit viel Wert.“
Für eine noch komfortablere Nutzung mit dem Rollstuhl wurde die WC-Keramik auf einer Höhe von 48 Zentimeter angebracht – anstelle der üblichen 42 Zentimeter. Die berührungslose Spülauslösung ist zur komfortableren und erleichterten Nutzung seitlich angebracht. „Ich kann die WC-Spülung jetzt noch einfacher auslösen. Das ist für mich nicht nur leichter, sondern auch noch hygienischer“, weiß Kornelia Grundmann. Je nach Typ funktioniert die Fernauslösung pneumatisch oder über einen berührungslosen Infrarottaster. Die 1-Mengen-Spülung wird durch langes Vorhalten der Hand vor den Sensor ausgelöst, die 2-Mengen-Auslösung durch kurzes Vorhalten.
Für Kornelia Grundmann hat sich der Umbau in doppelter Hinsicht gelohnt. Nun kann sie auch ihren Kunden ihre persönliche Erfahrung weitergeben und ein Dusch-WC aus eigener Überzeugung empfehlen. „Von diesem neuen Standard der Technik, der Hygiene und der Benutzerfreundlichkeit sind wir täglich aufs Neue begeistert.”
Weitere Informationen zum Thema Barrierefreiheit finden Sie unter Aktion Barrierefreies Bad.
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