Das Durchschnittsalter von Badezimmern in Deutschland liegt bei etwa 20 Jahren. Kein Wunder also, dass bei einem 40 Jahre alten Kleinbad in Essen die Zeit für ein Update in Sachen Hygiene, Technik und Lifestyle gekommen ist. Auf nur vier Quadratmetern fand die Badplanung tatsächlich Platz für eine Dusche mit Kopfbrause, ein Dusch-WC und einen Waschtisch mit überraschend viel Stauraum.

Das kleine Badezimmer war doch ziemlich in die Jahre gekommen. Als reiner Funktionsraum war es in den gut 40 Jahren in dem Bau aus den späten 1970er-Jahren nicht ein einziges Mal renoviert worden. Lediglich die Wachtischarmatur wurde zwischenzeitig ausgetauscht und spielt auch im sanierten Bad weiterhin eine Rolle. Erst, als einige Produkte nicht mehr richtig funktionierten, die Duschstange herunterfiel und die Dusch-Armatur hoffnungslos verkalkt war, entschied sich das Ehepaar für eine Komplettsanierung.

„Zum Glück kannten wir aus einer früheren Renovierung im Haus sowohl einen örtlichen Fachbetrieb des SHK-Handwerks als auch eine Badplanerin aus einer Ausstellung des Großhandels“, erläutert die Bauherrin den reibungslosen Start in das Projekt. „Gemeinsam mit den Bad-Profis haben wir das Bad geplant und umgesetzt. Beide gaben wertvolle Tipps, an die wir selbst nie gedacht hätten, beispielsweise zur richtigen Größe der Dusche.“ Das Ringen um jeden Zentimeter war die größte Herausforderung bei der Planung. Auf lediglich 4,3 Quadratmetern – und somit deutlich unter der durchschnittlichen Größe deutscher Badezimmer von 7,9 Quadratmetern – mussten viele Funktionen untergebracht werden. Dabei wurden keine Abstriche bei den Anforderungen an modernen Bad-Komfort gemacht: Die Badplanerin Petra Dietrich berücksichtigte eine bessere Beleuchtung, hochwertige Möbel mit reichlich Stauraum, eine hygienische Ausstattung und ein Technik-Update bei allen gewählten Sanitärprodukten.

Nach einer aktuellen Umfrage der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V. (VDS) sind die drei häufigsten Wünsche für das Traum-Badezimmer eine Fußbodenheizung, eine Walk-in-Dusche und eine neue, moderne Sanitärausstattung. Das neue Bad in Essen kann in zwei von drei Kategorien punkten, und auch bei der Dusche wurde eine attraktive Lösung gefunden. Mit der Umsetzung der neuen Fußbodenheizung konnte zudem einen Heizkörper verzichtet und Platz gespart werden – auch wenn damit die Möglichkeit schnellen Trocknens und Anwärmens von Handtüchern entfällt.

Vor der Sanierung wirkte das ohnehin kleine Badezimmer durch das Stand-WC, die hohe Duschtasse und die Fliesenfarben noch beengter.

Die Armatur, die im Altbad wie ein Frendkörper wirkte, wurde im neuen Bad übernommen.

Bei der Sanierung alter Badezimmer achten Fachbetriebe darauf, das Level der Belästigung durch Lärm und Schmutz möglichst gering zu halten.

Liebgewonnene Produkte können, je nach Möglichkeit, ins neue Bad integriert werden.

Allein durch das wandhängende WC, die geringe Höhe der neuen Duschfläche und die angenehme Farbgebung wirkt das neue Bad geräumiger.

Auch noch klein, aber trotzdem fein: Nach dem Umbau ist auch auf vier Quadratmetern reichlich Komfort vorhanden.

Modernes Grau & Weiß statt unruhigem Bahamabeige-Braun-Mix

Die großformatigen, grauen Fliesen in Kombination mit schlichten, weißen Ausstattungselementen folgen einem minimalistischen Gestaltungskonzept und machen optisch wohl den größten Unterschied zum alten Badezimmer. An der Anordnung der Sanitärelemente selbst wurde nichts geändert. Dem Wunsch nach mehr Stauraum wurde mit einem großzügigen Waschtisch in Kombination mit einem wandhängenden Unterschrank nachgekommen. Dessen großzügige Schubladen sind nicht nur sinnvoll aufgeteilt, sondern integrieren die notwendige Ablauftechnik auch besonders platzsparend. Passend zum Waschtischunterschrank wurde eine genau hinter die Tür passende Schrank-Kombi aus der Burgbad-Serie sys30 in Weiß Hochglanz mit Glasabdeckplatte platziert. Die wandhängende Montage von Waschtisch, Schränken und WC vereinfacht die regelmäßige Reinigung und vergrößert wegen ihrer „schwebenden“ Wirkung das kleine Badezimmer optisch. Der keramische Waschtisch Xeno2 von Geberit bietet neben einer ausreichend großen Mulde auch noch genügend Ablageflächen. Und natürlich ist die kreisrunde Wasserfallarmatur von Hansa wieder der Blickfang. Der großzügige Lichtspiegelschrank Lumos und ein beigestellter, runder Kosmetikspiegel von Keuco bringen nicht nur Licht und Funktion in das fensterlose Badezimmer, sondern vergrößern auch noch einmal optisch den Raumeindruck.

Mehr Hygiene beim WC

Das bodenstehende WC in nostalgischem Bahamabeige ist durch ein modernes Dusch-WC ersetzt worden. Gerade in älteren Häusern ist der Einsatz von einem vorgesetzten Sanitärmodul sinnvoll und oft die einzige Möglichkeit für eine technische Modernisierung. Hier ist die 2-Mengenspülung inklusive und Bautoleranzen können problemlos ausgeglichen werden. Das formschöne und schlanke Modul Monolith von Geberit ist abgestimmt auf das ebenfalls von Geberit stammende Dusch-WC Mera AquaClean. „Das Dusch-WC war am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt und möchte es nun nicht mehr missen“, kommentiert die Bauherrin das Hygiene-Update. Neue Innen-Geometrien der Keramik benötigen nicht mehr so viel Wasser für die Spülung und sind zudem durch den Wegfall des Spülrandes reinigungsfreundlicher – auf WC-Reiniger kann weitgehend verzichtet werden.

Komfortplus bei der Dusche

Eine offene Walk-in-Dusche ist auf so kleinem Grundriss nicht immer zu empfehlen. Eine bodenebene Dusche konnte aufgrund der bestehenden Bausubstanz zwar nicht umgesetzt werden, doch wurde die Einstiegshöhe durch den Einsatz der quadratischen Duschwanne von Bette gegenüber dem Ursprungsbad deutlich reduziert. Auch die Abmessungen wurden von der Badplanerin ergonomisch angepasst. Allein die Vergrößerung der Dusche von in der 70er-Jahren üblichen 80x80 cm auf 90x90 Zentimeter brachte den erhofften Komfortsprung beim Duschen. Zusammen mit der passenden Glas-Duschabtrennung Pasa mit einem Feststellelement und einer Pendeltür von Kermi und einer dekorativen Motivfliese im Duschbereich wird die Dusche zum Blickfang im Badezimmer. Für eine konstante Wassertemperatur und eine angenehme Kopfbrause sogt die Thermostatarmatur Showerpipe Raindance Select S 240 von Hansgrohe. Eine Ablage in der Ecke der Duschzone ergänzt das Duschvergnügen um praktischen Stauraum. Accessoires von Keuco runden die Planung des Badezimmers ab.