Frühjahrsputz im Badezimmer
Der Winter ist vorbei, die Tage werden länger, Bäume und Blumen fangen an zu blühen. Der Frühling ist da. Da ist auch Frühjahrsputz angesagt. Auch im Bad. Doch wie und womit putzt man ein Bad richtig?
Erst einmal vorweg: Für ein sauberes und hygienisches Badezimmer sind
weniger Zutaten nötig als für eine saubere Küche. Allein im Kühlschrank leben
mehr Bakterien als im WC. Und die meisten Oberflächen im Bad sind leicht zu
reinigen und einfach sauberzuhalten. Mit unserem Ratgeber „rein und fein“
möchten wir Ihnen Tipps an die Hand geben, wie der Frühjahrsputz nicht allzu
zeitaufwändig wird.
Die im Bad verwendeten Materialien wie
Sanitärkeramik und -acryl, Stahl-Email, verchromte Metalle, Glas, Schichtstoffe
oder versiegelte Hölzer verfügen über glatte, geschlossenporige Oberflächen,
die sich leicht reinigen lassen. Darüber hinaus bieten viele Markenhersteller
veredelte Produkte, deren Pflege sich noch einfacher gestaltet, da
Schmutzpartikel und Kalk nicht an ihnen haften. Gewöhnlicher Schmutz kann in
der Regel schon mit lauwarmem Wasser und einem Lappen entfernt werden. Wenn
nicht, reicht meist biologisch leicht abbaubarer Neutralreiniger. Ein
regelmäßiges Auswischen des Waschbeckens oder das Abreiben bzw. Abziehen von
Armaturen, Brause und Duschabtrennung nach Gebrauch vergrößert die Abstände der
gründlichen Reinigung.
Allzweckwaffe gegen Schmutz ist ein
neutraler Grundreiniger mit einem pH-Wert von 7. Bei alternativen Hausmittel
können im Schadensfall Ansprüche auf Garantie verloren gehen. Bei kalkhaltigem Wasser sollte zusätzlich ein
Reiniger auf Basis organischer Säuren mit einem pH-Wert 1 - 4 verwendet werden.
Bei hartnäckigen Kalkflecken eignen sich Gele und Schaumreiniger, weil sie an
schrägen Oberflächen haften bleiben und so besser wirken. Kurz vor dem Antrocknen
abwischen schont das Material darunter. Von langen Einwirkzeiten wird abgeraten.
Vorsicht ist bei sogenannten
Sanitärreiniger geboten. Sie können Kalksteine wie Marmor Aluminium,
Alu-Legierungen, Lacke oder Kunststoffe angreifen. Hier am besten die Verträglichkeit an einer unauffälligen
Stelle prüfen. Völlig tabu ist das Mischen von Reinigungsmitteln. Dadurch
können gesundheitsschädliche Dämpfe entstehen.
Das Waschbecken
Dreh- und Angelpunkt des Badezimmers ist
das Waschbecken. Hier erledigen wir unsere Morgen- und Abendhygiene, schminken
und rasieren uns und waschen uns die Hände. So vielfältig die Handlungen, so
vielfältig sind auch die Materialien, aus denen die Waschbecken hergestellt
werden. Und alle wollen anders behandelt werden.
Am genügsamsten (und auch am häufigsten)
ist ein Becken aus Sanitärkeramik, besonders, wenn es mit einer
schmutzabweisenden Oberfläche veredelt wurde. Hier reicht meist ein warmes
Wasser oder ein handelsüblicher Allzweckreiniger, ein weiches, angefeuchtetes
(Mikrofaser-)Tuch oder ein Schwamm. Die Oberfläche ist gegen Säuren und Laugen
ebenso beständig wie gegen Alkohol und Aceton, die sich oft in kosmetischen und
medizinischen Produkten befinden. Kleine Kratzer lassen sich mit einem
Sanitärreiniger entfernen. Zudem gibt es spezielle Radiergummis. Scheuermilch
sollte hier allerdings besser nicht zum Einsatz kommen.
Waschbecken aus Mineralguss sind da schon
etwas empfindlicher. Mikrofasertücher etwa könnten dem Material bereits
schaden. Bei leichter Verschmutzung eignet sich am besten Seifenwasser oder ein
mildes Putzmittel ohne scheuernde Bestandteile. Kalkflecken lassen sich mit
einem milden! Sanitärreiniger entfernen. Hat er zu viel Säure, schadet das dem
Glanz. Matte Stellen strahlen wieder mit Autopolitur. Nach dem Auftragen
nachreiben.
Naturstein-Waschbecken dürfen
nicht mit Scheuermitteln gereinigt werden. Dadurch wird die Oberfläche stumpf
und das Wasser perlt nicht mehr richtig ab. Auch Sanitärreiniger oder andere säurehaltige
Putzmittel sind hier nicht zu empfehlen. Geeignet ist ein Reiniger auf
schwacher Laugenbasis mit einem pHWert um 9 und ein weiches Tuch. Darüber
hinaus gibt es spezielle Pflegemittel. Sie reinigen nicht nur, sondern sorgen
zusätzlich für einen schmutzabweisenden, unsichtbaren Schutzfilm.
Die Armatur
Zwar sind Armaturen mit Chromoberflächen
immer noch am häufigsten, doch sind Edelstahl, Pulverlackierungen, eloxiertes
Aluminium oder galvanische Sondervergütungen wie Gold oder Kupfer deutlich auf
dem Vormarsch. Daher ist es auf jeden Fall ratsam, die Pflegehinweise der
Hersteller zu beachten. Grundsätzlich lassen sich alle Armaturen mit einem
Spülmittel putzen. Die darin enthaltenen „seifigen“ Tenside helfen beim Zerteilen des fettigen Schmutzes, so dass er am
Ende als kleinstes Tröpfchen von der Oberfläche weggeschwemmt wird und im Abfluss landet.
Zu reinigende Oberflächen gut vornässen, um kleine Öffnungen und
Spalten mit Wasser zu füllen, damit der Reiniger sich dort nicht in Form von
Verkrustungen einnisten kann.
Nach dem „Einseifen“ die Armatur immer
mit klarem Wasser abspülen, damit keine Rückstände zurückbleiben. Speziell bei
kalkhaltigem Wasser verhindert nach Gebrauch kurzes Polieren fleckige Ablagerungen. In
keinem Fall sollten dafür kratzende Textilien verwendet werden. Empfohlen
sind (Leder-)Tuch, weicher Schwamm und auch Mikrofaser. Gegen Kalk wirkt ein milder
Sanitärreiniger auf Basis organischer Säuren. Salz-, Ameisen- oder Essigsäure
sollten darin nicht enthalten sein.
Die Dusche
Auch bei der täglichen Dusche bietet es
sich an, sofort nach dem Duschen schnell hinterherzuwischen. Das geht in der
Regel ziemlich schnell und erspart auf Dauer viel Arbeit. Zumal Duschabtrennungen
mit veredelten Echtgläsern gewissermaßen einen Schutzschild gegen Kalk- und Schmutzpartikel
haben. Hier ist die Pflege recht komfortabel: Nach dem Duschen einfach die
Shampoo-Reste wegbrausen und dann das Glas mit einem Abzieher trocknen. Je nach
Modell auch Ecken, Kanten, Profile und Schienen mit einem weichen, nicht
scheuernden Tuch trocknen. So kann Kalkablagerungen vorgebeugt werden.
Sollte sich dennoch Kalk bilden, hilft
ein milder Sanitärreiniger. Der sollte bei Aluprofilen allerdings vorsichtig eingesetzt
und anschließend gründlich abgespült werden. Dasselbe gilt auch für Kunststoffe
und nicht beschichtete Echtgläser. Hier ist es besonders empfehlenswert, dem
Kalk vorzubeugen. Bei hartnäckigen Flecken ist es ratsam, auf einen speziellen
Reiniger des Herstellers zurückgreifen. Mikrofaser und Schwämme sollten besser
nicht verwendet werden.
Die Badewanne
Bei der Badewanne gilt wie beim
Waschbecken: unterschiedliche Materialien wollen unterschiedlich behandelt
werden. Sanitäracryl etwa erfordert
eine schonende Behandlung. Das porenfreie, nahtlos glatte Material mag weder
Scheuermittel noch kratzende Schwämme oder Mikrofasertücher. Zum Entfernen von Körperfetten
und Resten von handelsüblichen Badezusätzen reichen in
der Regel ein Reiniger auf schwacher Laugenbasis mit einem pH-Wert um 9 sowie
ein weicher Schwamm. Verblasster Glanz lässt sich mit Autopolitur wieder
herstellen.
Stahl-Email ist dagegen sehr
unkompliziert. Auf der harten Oberfläche entstehen in der Regel nicht einmal
mikroskopisch kleine Kratzer. Verschmutzungen lassen sich mit einem
Neutralreiniger entfernen. Bei stärkeren Verschmutzungen: Lappen tränken,
drauflegen und kurz einwirken lassen. Ein schwach saurer Badreiniger oder eine
Wasser-Essig-Lösung im Verhältnis 1:1 helfen bei Kalk. Bei Oberflächenvergütungen
perlt das Wasser einfach ab und nimmt dabei so gut wie alle Schmutz- und
Kalkpartikel mit. Hier reicht es nach dem Vollbad die Wanne einfach auszubrausen
und mit einem feuchten (Leder-)Tuch nachzuwischen. Mit dem falschen Pflegemittel
verliert eine veredelte Oberfläche allerdings schnell an Wirkung. Daher sollten
in diesem Fall die Pflegehinweise der Hersteller beachtet werden. Das gilt auch
für rutschhemmende Oberflächen.
Das WC
Die Reinigung der Toilette ist nicht
zuletzt aus hygienischen und olfaktorischen Gründen sehr wichtig. Dabei lauert
das größte Problem nicht im WC selbst, sondern unter dem Rand des Sitzes. Ein
spülrandloses WC ist bei einer (Teil-)Sanierung des Badezimmers also stets eine
lohnende Alternative. Aber auch mit Spülrand muss nicht zur Chemiekeule gegriffen
werden. Statt eines chlor-, säurehaltigen oder schleifenden Reinigers können ganz
einfach handwarmes Wasser, milder Sanitärreiniger sowie ein feuchter Lappen und
ein Baumwolltuch zum Nachpolieren zum Einsatz kommen. Denn WCs werden
werkseitig mit schmutzabweisender, besonders pflegeleichter Oberfläche
angeboten. Scheuermittel, hochkonzentrierte Abfluss- oder pulverförmige
WC-Reiniger sollten daher nicht zum Einsatz kommen. Bei hartnäckigen Verschmutzungen
lassen einfach den Sanitärreiniger, ein Gel oder Schaum eignen sich sehr gut, etwas
länger einwirken lassen. Dusch-WCs nehmen
bei der Pflege von Schüssel und Schaft eine Sonderrolle ein – u. a. wegen ihrer
Technik. Die Hersteller halten entsprechende Pflegehinweise parat.
Die Badmöbel
Bei den Badmöbeln verhält es sich im
Grunde genommen wie beim übrigen Wohnmobiliar: Möbel, Unterschränke und
Spiegelschränke sollten mit weichen, leicht angefeuchteten (Leder-)Tüchern gereinigt
und anschließend trockengerieben werden. Bei hartnäckigen Flecken hilft
handwarmes Wasser mit etwas Spülmittel oder Spiritus. Auf Sanitärreiniger, Scheuer-
oder Glasreinigungsmittel sollte verzichtet werden. Spiegelflächen brauchen
lediglich ein feuchtes Ledertuch, die Kanten sollten nur trocken abgewischt
werden. Zudem empfehlen Experten, keine Reinigungsmittel oder Chemikalien in
einem Waschtischunterschrank zu lagern. Die Ausdünstungen können zu
Beschädigungen führen.
Die Fliesen
Nicht nur aufgrund ihrer hohen
Strapazierfähigkeit sind Fliesen nach wie vor die Nummer 1 in Sachen Wand- und
Bodengestaltung im Badezimmer. Richtig gereinigt, behalten sie auch nach Jahren
noch ihren ursprünglichen Glanz. Und diese Reinigung ist auch grundsätzlich
völlig problemlos. Bei losem Schmutz reichen kehren und staubsaugen, für
feuchtes Wischen mit dem Mob lauwarmes Wasser und ein neutrales Putzmittel.
Lassen Sie dem Putzmittel bei stark verschmutzten Stellen etwas Zeit, den
Schmutz anzulösen, bevor Sie erneut drüberwischen und den Schmutz so aufnehmen.
Verzichten Sie aber auf Pads oder Bürsten mit Schleifkornzusatz. Auf
pflegemittelhaltige Reiniger sollte ebenfalls verzichtet werden. Sie könnten
klebrige Fett- oder Wachsschichten hinterlassen, die neben der Optik Hygiene sowie
die Trittsicherheit von Böden negativ beeinflussen. Reiniger, die Flusssäure
oder deren Verbindungen (Fluoride) enthalten, sind selbst stark verdünnt tabu.
Welche Verfahren und Mittel benutzt
werden, hängt zudem von der Beschaffenheit der Oberfläche ab. Bodenfliesen mit
rutschhemmenden Eigenschaften sind mit etwas größerem mechanischen Aufwand zu
putzen als solche mit glatten glasierten Oberflächen, da sich an ihren rauen
oder erhabenen Stellen Staub und Schmutz eher anheften. Auch in den mikroskopisch
feinen Poren von poliertem Feinsteinzeug bleibt mit der Zeit Staub zurück. Ihm
mit Seifenreiniger und Baumwolltuch beizukommen, erzeugt statt Glanz einen
grauen Schleier. Hilfe leistet ein Mikrofasermob. Fugen sollten am besten mit
einem handelsüblichen Fugenreiniger gesäubert werden. Im Anschluss gut ausspülen.
Zur mechanischen Unterstützung können spezielle Pads oder ein Topfschwamm dienen.
Generell ist ein Badezimmer einfach
sauberzuhalten. Regelmäßige Handgriffe nach der Benutzung von Waschbecken, Dusche,
Wanne oder WC erleichtern die Arbeit. Unseren Ratgeber „rein und fein“ können
Sie hier als pdf herunterladen.