10 Dinge, die nicht in der Toilette
entsorgt werden sollten
Mal eben schnell die Toilette runterspülen, dann ist es weg. Der Gedanken kommt uns schnell, doch außen unseren Ausscheidungen und Klopapier gehört nichts in Toilette. Denn das kann sehr unangenehme Folgen haben. Dieser Beitrag fasst die Dos und Don`ts beim Toilettengang zusammen.
Bevor ein neues WC auf den Markt kommt, werden umfängliche
Prüf- und Testverfahren angewandt. Dabei muss auch die Frage geklärt werden, wieviel
Wasser nötig ist, um eine vorab definierte Menge Fäkalien rückstandslos in das
Abflusssystem zu transportieren. Sanitärunternehmen führen solche Prüfungen
meist in hauseigenen Prüflabors durch, wobei in den Prüf- und Messverfahren sogenannte
Probe- oder Prüfkörper Anwendung finden, die Fäkalien und Toilettenpapier
simulieren. Allerdings landen in unseren Toiletten auch häufig andere
Gegenstände, die dort einfach nicht hingehören.
„Ich rate dringend von der Zweckentfremdung des WCs als Mülleimer
ab“, empfiehlt Jens J. Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche
Sanitärwirtschaft e.V. „Das WC kann nicht nur schnell verstopfen, was zu einer
Überschwemmung führen kann – Windeln, Hygieneeinlagen, feuchtes Toilettenpapier
oder Essensreste haben in der Kanalisation einfach nichts zu suchen.“
Folgende Gegenstände gehören nicht in die Toilette:
Papier & Co.
Toilettenpapier ist speziell so hergestellt, dass es sich im
Wasser schnell zersetzt und daher problemlos in der Toilette entsorgt werden,
ohne die Abwasserleitungen zu verstopfen. Küchentücher sind dagegen deutlich
reißfester und saugfähiger. Ihre Lagen sind mit Papierleim verbunden. Die
Zusammensetzung enthält oft sogenannte Nassfestmittel, die ihre Festigkeit im
feuchten Zustand erhöhen, weshalb sie sich nicht im Wasser auflösen. Auch Taschentücher
sind stärker als Toilettenpapier und zerfallen nicht im Wasser, weshalb sie,
genau wie Küchentücher, nicht in der Toilette entsorgt werden sollten. Gleiches
gilt natürlich für Schreibpapier und Karton.
Sie können daher die Abflussrohre in unmittelbarer Nähe des
WCs verstopfen und sich bei größeren Mengen sogar zu einem nicht mehr lösbaren
Pfropfen festsetzen. Zudem besteht die Möglichkeit, dass größere Papiermengen
mit der Wasserspülung noch nicht einmal den Geruchsverschluss des WCs passieren.
Dadurch droht eine spontane Überschwemmung im Badezimmer. Gleiches gilt für
Textilien wie etwa Putzlappen.
Feuchttücher
Feuchtes Toilettenpapier mag zwar für die Verwendung
angenehmer sein als herkömmliches. In Bezug auf die Entsorgung gilt das jedoch
nicht. Denn von seiner Zusammensetzung her ähnelt es Abschmink- oder
Babyfeuchttüchern, also Tüchern, die aus Kunststofffasern wie Polymeren oder
Polyester bestehen. In der Toilette lassen sie sich zwar wegspülen, sie verquirlen
sich jedoch auf dem Weg durch die Abwasserpumpen und können sie verstopfen. Gelangen
die Tücher bis zum Klärwerk, müssen sie aufwändig aus dem Abwasser geharkt und
verbrannt werden.
Lebensmittel
Lebensmittel und Speisereste sollten über den Biomüll entsorgt
werden. Landen Feststoffe wie gekochtes Gemüse, Fleischreste oder Knochen in
der Toilette können im Abfluss steckenbleiben oder Fettansammlungen
verursachen, aus denen sich schließlich feste Klumpen bilden, die Rohrleitungen
verstopfen. Zudem können Essensraste sie Ratten anziehen, die dem Ursprung der
Nahrung folgen und aus der Toilette kriechen. Und das gilt auch für höher
gelegen Stockwerke. Sie können Ablagerungen oder leichte Verkrustungen an den
Innenwänden von Abwasserrohren nutzen, um selbst senkrechte Rohre und mehrere
Stockwerke nach oben zu klettern.
Fette
Speisefette gehören nicht ins Abwasser. Frittierfett zum
Beispiel wird bei kälteren Temperaturen wieder hart und kann so jedes
Abwasserrohr verstopfen. Speiseöle wiederum, die bei Zimmertemperatur flüssig
sind, verkleben die Kanalisation.
Katzen- und Kleintierstreu
Auch wenn der Gedanke naheliegt, die Ausscheidungen von
Haustieren wie die von Menschen über die Toilette zu entsorgen, gehören Katzen-
oder Kleintierstreu auf keinen Fall in die Toilette. Der Grund ist, dass die
Einstreu-Mittel verklumpen, sobald sie mit Flüssigkeit in Berührung kommen. Dafür
reichen schon kleine Mengen, die aufquellen und Rohre verstopfen können.
Medikamente
Medikamente wie Tabletten lösen sich im Toilettenwasser zwar
auf, jedoch gelangen die Wirkstoffe von Schmerzmitteln oder Antibiotika ins
Abwasser und belasten so die Umwelt. Laut Umweltbundesamt kann selbst das in
der Kläranlage gereinigte Wasser noch Medikamentenreste enthalten, die mit dem
Kläranlagenablauf in die Gewässer gelangen. Das hat Auswirkungen auf die Natur,
insbesondere für die Tierwelt.
Farben, Lacke und Lösungsmittel
Farben und Lacke, wie etwa Nagellack und Nagellackentferner,
enthalten Giftstoffe, die nicht ins Grundwasser gelangen sollten. Auch nicht
über die Toilette. Zum einen können sie die Bausubstanz und Technik
öffentlicher Abwasseranlagen angreifen. Zum anderen enthalten sie oft Stoffe,
die für Mikroorganismen giftig sind, sodass sie den biologischen Abbau in den
Belebtschlammbecken der Kläranlagen gefährden. Eingetrocknete Farb- und
Lackreste sollten deshalb im Hausmüll entsorgt werden, flüssige Farb- und
Lackreste gehören in den Sondermüll.
Hygieneartikel
Binden, Slipeinlagen, Tampons und Kondome, aber auch
Wattestäbchen sollten auf keinen Fall in der Toilette entsorgt werden, da sie für
Rohrverstopfungen und Pumpenausfälle sorgen können. Vor allem erstere saugen sich mit Wasser voll
und quellen auf. Dadurch vergrößert sich ihr Volumen stark und kann bei
zugesetzten Rohren den Ausschlag zu einer kompletten Verstopfung geben. Und das
kann teuer werden.
Zigarettenstummel
Auch kleinere Dinge wie Zigarettenkippen sollten nicht über
die Toilette entsorgt werden, denn sie verschmutzen unnötig das Abwasser. Die
Filter einer Zigarette verrotten nicht und lassen sich in der Kläranlage nur
sehr schwer entfernen.
Haare und Fingernägel
Längere Haare oder Haarbüschel können sich im Rohr verfangen
und mit der Zeit den Abfluss verstopfen. Ebenfalls lassen sich auch Finger- und
Fußnägel nicht gut herunterspülen bzw. abbauen und sollten wie Haare im
Mülleimer entsorgt werden.




